Info-Stand beim Christopher-Street-Day

Ein Mann links und eine Frau rechts stehen unter einem Pavillon an einem Infostand, es gibt einige Regenbogendekorationen.

An einem Stand beim Christopher-Street-Day informierte die Beratungsstelle über ihr Angebot (Foto: Dirk Geldermann)

06.08.2022 - In der Beratungsstelle ist jeder willkommen, der sich als Mann identifiziert. Um Männer aus der LGBTIQ*-Community auf unser Hilfsangebot ausfmerksam zu machen, nahm die BHGM mit einem Info-Stand am Christopher-Street-Day in Nürnberg teil.

Laut einer Studie zu Gewalt in Intimbeziehungen haben 26% der schwulen und 37% der bisexuellen Männer in ihrem Leben schon einmal sexuelle oder physische Gewalt und/oder Stalking in der Partnerschaft erlebt. (Melanie Büttner 2020, Handbuch Häusliche Gewalt)

Häusliche Gewalt ist unabhängig von sexueller Orientierung

Die Dunkelziffer von Betroffenen in nicht-heteronormativen Beziehungen wird noch höher geschätzt. Diese Männer sind doppelt stigmatisiert: aufgrund ihrer Gewalterfahrung und zusätzlich aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bzw. Geschlechtsidentität. Darum kann es ihnen besonders schwerfallen, sich Unterstützung zu holen. (Sabine Gabriel et al. 2018, Gewalt in Beziehungsformen schwuler Männer - MANEO-Dossier zu Wirkmechanismen und Umgangsweisen mit „häuslicher Gewalt“)

Daher wollten wir als Beratungsstelle bei dem Christopher-Street-Day in Nürnberg signalisieren, dass wir für alle von Häuslicher Gewalt betroffenen Menschen da sind, die sich als Mann identifizieren.

„Sichtbarkeit schafft Sicherheit“

Der CSD in Nürnberg fand dieses Jahr unter dem Motto „Sichtbarkeit schafft Sicherheit“ statt. Mit unserem Auftreten wollten auch wir Sichtbarkeit für die Thematik schaffen, über die verschiedenen Facetten von Häuslicher Gewalt aufklären und aufzeigen, dass auch Männer betroffen sein können.

Diese Öffentlichkeitsarbeit schafft ebenso Sicherheit, denn die Sensibilisierung für das Thema befähigt Betroffene, Fachleute und das soziale Umfeld dazu, übergriffiges Verhalten schneller zu erkennen und rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen oder dorthin zu vermitteln.

Info-Stand trifft auf positive Resonanz

Neben eigenen Flyern und Plakaten freuten wir uns sehr in Kooperation mit der LGBTIQ*-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt „Strong!“ aus München auch deren Info-Materialien anbieten zu können. Auch die Männer-Schutzwohnung „Riposo“ aus Nürnberg war an unserem Stand vertreten und hat uns tatkrätig unterstützt.

Das Angebot wurde von dem bunten Publikum in allen Altersgruppen sehr gut angenommen. Viele Besucherinnen und Besucher waren interessiert, es entstanden tolle Gespräche und ein wertvoller Austausch. Uns erreichte dabei auch viel Lob für unsere Arbeit, worüber wir uns natürlich freuten. Wir haben den CSD sehr positiv erlebt und freuen uns auf das nächstes Jahr.