Gleich ist nicht gerecht

(Quelle: www.qpress.de)
In kaum einem anderen Industriestaat entscheidet die sozio-ökonomische Herkunft so sehr über Schulerfolg und Bildungschancen wie in Deutschland (Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2011).
PISA, IGLU (PDF), TIMSS (PDF) und andere Studien halten uns regelmäßig vor Augen, dass es mit Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in Deutschland nicht gut bestellt ist. Entscheidend für den Bildungsweg eines Kindes sind demnach insbesondere
- das Bildungsniveau und
- das Einkommen der Eltern.
Benachteiligung in zweifacher Hinsicht
Kinder bildungsferner Herkunft sind tendenziell in zweifacher Hinsicht benachteiligt. Erstens werden sie auf ihrem Bildungsweg vom familiären Umfeld eher weniger unterstützt (primäre Disparitäten). Zweitens streben sowohl Eltern als auch Lehrer bei gleichen Leistungen eher geringere Bildungsziele für diese Kinder an (sekundäre Disparitäten).
Zahlreiche Berichte zum Thema Bildungsgerechtigkeit zeigen eindrucksvoll und heruntergebrochen auf Mikro-Regionen, wie diese beiden Einflüsse z.B. mit der Übertrittsquote auf das Gymnasium zusammenhängen.
Früh entgegenwirken
Die Untersuchungen und Ergebnisse von IGLU und PISA beziehen sich vor allem auf das Schulwesen. Die soziale Schere spreizt sich aber bereits im Vorschulalter. Nicht nur Schulen, sondern auch Kindertageseinrichtungen sind deshalb gefordert, Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Auch beim Ausgleich der Chancenungleichheit kommt es auf den Anfang an.
Gleich ist nicht gerecht
Um die ungleichen Chancen auszugleichen, dürfen die Kinder nicht gleich behandelt werden. Es braucht eine besondere Pädagogik der Bildungsgerechtigkeit. Kinder mit schlechteren Ausgangsvoraussetzungen brauchen mehr Unterstützung als andere.