Besuch der Umgangsbegleitungen beim Familiengericht

Eine Gruppe von Menschen steht vor dem Eingang eines alten Gebäudes.

Die Gruppe der Ehrenamtlichen und Mitarbeiterinnen der Fachstelle vor dem Familiengericht (Foto: Tanja Elm)

05.03.2024 – Unsere ehrenamtlichen Umgangsbegleitungen wurden ins Familiengericht eingeladen. Neun Ehrenamtliche nutzen diese Gelegenheit, vor Ort Einblicke in die Räumlichkeiten, den Alltag des Gerichts und die familiengerichtlichen Verfahren zu erhalten. Der Austausch war für beide Seiten sehr interessant.

Nach einer sehr genauen Einlasskontrolle ging es zuerst in einen Sitzungsaal, in dem häufig Verfahren des Familiengerichts stattfinden. Dort erwartete Frau Dr. Mehl, Vorsitzende des Familiengerichts, ihre Besucherinnen uns Besucher aus der Fachstelle Umgangskontakte. Bei einem Kaffee gab sie uns eine Einführung in die alltägliche Arbeit des Familiengerichts und dessen Aufgaben und wir erfuhren einiges Interessante über Verfahrensabläufe und über die Beteiligten in einer Verhandlung.

Vortrag über das Familienrecht und Führung durch die Räume

Frau Dr. Mehl erläuterte uns die geplanten, zukünftigen Änderungen im Familienrecht. Diese umfassen unter anderem das Sorgerecht für gleichgeschlechtliche Familien und die Rechte des leiblichen vs. rechtlichen Vaters. Nach dem Vortrag führte Frau Dr. Mehl uns durch mehrere Sitzungssäle sowie in ihr persönliches Büro. Hier finden unter anderem die Gespräche mit den Kindern statt.

Viele Fragen rund um die Arbeit des Familiengerichts

Während des Vortrags und der Führung hatten die Umgangsbegleitungen jederzeit die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Frau Dr. Mehl beantwortete zum Beispiel ausführlich die Fragen, wie viele Verfahren eine Richterin oder ein Richter gleichzeitig in Bearbeitung hat und wie die Arbeitszeit und Verhandlungszeit eingeteilt wird. Besonders spannend war es für die Ehrenamtlichen auch zu erfahren, ob und in welcher Form mit den Kindern bei Gericht gesprochen wird.

Die Umgangsbegleitungen berichten von ihrem Einsatz

Doch auch Frau Dr. Mehl hatte Fragen an die Ehrenamtlichen: Wie sind sie auf das Ehrenamt gekommen? Wie viel Zeit nimmt das Ehrenamt in Anspruch? Und ist es manchmal belastend? Eine Umgangsbegleitung äußerte, dass sie das Ehrenamt als sinnstiftend erlebe. Die Vorsitzende des Familiengerichts zeigte viel Interesse und Anerkennung für das Engagement ihrer Besicherinnen und Besucher. Der Austausch war für beide Seiten sehr informativ.

Auch in Zukunft ist der Austausch und weitere Einblicke gewünscht

Im Anschluss erhielten zwei Ehrenamtliche die Möglichkeit, bei einer zivilgerichtlichen Verhandlung als Zuhörerinnen teilzunehmen. Dabei konnten sie interessante Einblicke in die Arbeit des Gerichts sammeln. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen können die Ehrenamtlichen noch besser einordnen, in welchem Kontext ihr wichtiges Engagement stattfindet. Nach dem gelungenen Treffen und intensiven Austausch stand fest, dass wir ein solches Treffen in Zukunft unbedingt wiederholen möchten.