Filmabend für Umgangsbegleitungen

An Tischen sitzen einige Zuschauer vor einer Leinwand

Ehrenamtliche Umgangsbegleiter/innen schauen gemeinsam den Film (Foto: Gabriele Wegner)

04.05.2022 - Bei einem fachbezogenen Filmabend hatten die Ehrenamtlichen der Fachstelle für Umgangskontakte nach langer Coronapause endlich wieder die Möglichkeit für persönlichen Austausch.

Am 14.04. schauten die Umgangsbegleiterinnen und -begleiter gemeinsam den Film „Weil du mir gehörst“ und nutzen das persönliche Treffen anschließend für eine lebhafte Diskussionsrunde.

Das Filmdrama von Alexander Dierbach aus dem Jahr 2019 thematisiert das Phänomen einer Eltern-Kind-Entfremdung nach einer Trennung. Man sieht zunächst eine liebevolle Mutter, deren manipulative Entfremdungsstrategien bald immer offensichtlicher werden und einen Vater, der dem zunehmenden Distanzierungsprozess kaum etwas entgegensetzen kann.

Spielfilm liefert Denkanstöße für die Umgangskontakte

Der Film zeichnet realistisch nach, wie hilflos ein Elternteil zurückbleibt, wenn der andere seine Macht missbraucht und den Einfluss aufs Kind zur Entfremdung nutzt. Das zeigt einen möglichen Grund dafür, warum ein Begleiteter Umgang in einer schwierigen Trennung sinnvoll sein kann.

Bei ihrer Tätigkeit in der Fachstelle begegnen die Ehrenamtlichen selbst immer wieder solchen und ähnlichen Herausforderungen. Der Film veranschaulichte noch einmal die komplexen Prozesse in einer Trennung und gab ihnen neue Denkanstöße.

Persönlicher Austausch ist wertvoll

Der Filmabend bot nach langer Corona-Pause auch endlich wieder die Möglichkeit für einen persönlichen Austausch. Es wurde viel über eigene Einschätzungen diskutiert. Einige der langjährigen Umgangsbegleitungen zogen Parallelen zu eigenen Fällen, die sie im Begleiteten Umgang erlebt hatten.

Einig waren sich alle darin, dass es immer Gründe dafür gibt, wenn Kinder - für uns nicht nachvollziehbar - Kontakte verweigern und wie wichtig es ist, in den begleiteten Treffen sensibel für mögliche Hintergründe zu sein.