Vorlesetag 2025 in MIKRO
Bücher anschauen in zwei Sprachen: Zwei Mamas von MIKRO-Kindern beim gemeinsamen Vorlesen. (Foto: Tanja Elm)
21.11.2025 - Vorlesen verbindet! In der Kita MIKRO wurde der Vorlesetag mehrsprachig begangen. Acht MIKRO-Eltern lasen gemeinsam aus neuen Büchern in sechs verschiedenen Sprachen vor. Ganz im Sinne des ISAK-Projekts wurde damit Vielfalt gelebt und zu Begegnung angeregt.
Am 21.11.2025 war bundesweiter Vorlesetag und auch in MIKRO wurde er begangen. Dabei nutzte man die Gelegenheit, die verschiedenen Sprachen der Menschen in MIKRO würdigen zu können und gleichzeitig für Eltern eine Möglichkeit der Begegnung zu schaffen.
Gemeinsames Vorlesen in zwei Sprachen
In Vorbereitung darauf wurden neue Bücher in sechs verschiedenen Sprachen angeschafft. Die Eltern hatten die Möglichkeit, sich den ganzen Tag über in 30-minütige Zeitfenster einzutragen, um etwas vorzulesen. Das Besondere war, dass für jedes Zeitfenster zwei Plätze zur Verfügung standen. Ein Platz zum Vorlesen auf Deutsch und der zweite Platz für eine weitere Sprache.
Einige der neuen zweisprachigen Bücher wurden so, Seite für Seite, von zwei Müttern vorgelesen, beispielsweise in deutsch und russisch, türkisch oder griechisch. Nach zwei spontanen Ausfällen waren es am Ende acht Eltern, die den Kindern unter anderem Geschichten über die Vielfalt der Gefühle und einen schlecht gelaunten Dachs näherbrachten.
Ein Angebot mit Mehrwert
Ziel war es hervorzuheben und wertzuschätzen, was für eine Vielfalt an Fähigkeiten durch die MIKRO-Eltern gegeben ist. Gleichzeitig wurden die Kinder durch das Erleben ihrer Muttersprache in ihrer Persönlichkeit gestärkt.
Mit dem Angebot wurde letztlich jedem der insgesamt 38 an diesem Tag anwesenden Kinder des Kindergartens mindestens einmal in einer Kleingruppe vorgelesen. Eltern, die am Tag selbst nicht konnten oder besonders viel Freude am Vorlesen hatten, meldeten sich im Anschluss und fragten nach neuen Terminen.
Lust auf mehr
Um die unterschiedlichen Sprachen weiterhin auch im Alltag für die Kinder zugänglich zu machen, entstand eine Idee, deren Umsetzung in den ersten Zügen steckt: Mit Hilfe digitaler Stifte sollen die Geschichten von den Eltern in unterschiedlichen Sprachen eingesprochen und aufgenommen werden. So können sich die Kinder das Buch durch die Verwendung des Stiftes in der jeweiligen Sprache vorlesen lassen, auch wenn die Eltern nicht anwesend sind.
Das ISAK-Projekt als wertvolle Basis
Das ISAK-Projekt (integrierende soziale Arbeit in Kitas) des ISKA, das durch die Europäische Union aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) gefördert wird, stellte den Rahmen für diesen Tag und ermöglichte ebenso die Anschaffung der neuen Bücher. Damit verbundene Gruppenangebote unter dem Motto „Begegnung schafft Verbindung – Miteinander in Aktion“ ermöglichen, dass Kita-Familien aus Drittstaaten mit anderen Kita-Familien in Kontakt kommen und soziale Beziehungen, Begegnungen und Freundschaften über den Kita-Alltag hinaus möglich werden. Wie sich am Vorlesetag gezeigt hat, sind Bücher hierfür in jedem Fall ein gelungenes Medium.
