Bildung

Zwei Kleinkinder sind in ein Holzspiel versunken, bei dem Klötze nach ihrer Form einsortiert werden.

Das Einsteckspiel mit den Bauklötzen fördert spielerisch ein Grundverständnis für Formen (Foto: Tanja Elm)

MIRA arbeitet nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan. Wo liegen unsere pädagogischen Schwerpunkte?

Soziales Lernen

Im Krippenalltag findet soziales Lernen in der Interaktion mit den anderen Kindern und den erwachsenen Bezugspersonen statt.

Eine individuelle Beziehung und ein feinfühliger Umgang mit dem Kind unterstützen seine Selbstwahrnehmung und -einschätzung. Durch einfühlsame Konfliktbegleitung lernt es Emphatie, sich zurückzunehmen oder sich durchzusetzen. Die umfassende Möglichkeit zur Partizipation und selbstbestimmtes Handeln fördern Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.

Interkulturelles Lernen

Kinder, Eltern und Mitarbeiter/innen kommen aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Uns ist ein vorurteilsfreies Miteinander sehr wichtig. Anderen Kulturen begegnen wir mit Offenheit und Interesse und sind den Kindern darin ein Vorbild.

Im Krippenalter spielen Unterschiede in der Herkunft für die Kinder keine Rolle. Der Umgang zwischen den Kindern unterschiedlicher Nationalitäten und sozialer Herkunft ist selbstverständlich und natürlich. Kindern mit Migrationshintergrund kann es in emotionalen Situationen helfen, wenn man mit ihnen in ihrer Herkunftssprache spricht. Sind entsprechende Muttersprachler/innen anwesend, nutzen wir diese Chance.

Werteorientierung und Religion

In MIRA werden Kinder aller Glaubensrichtungen aufgenommen, wir sind an keine Konfession gebunden. Der Respekt gegenüber verschiedenen Weltanschauungen ist uns wichtig.

Religiöse Werte finden in der Krippe vor allem ihren Ausdruck im alltäglichen wertschätzenden, liebevollen Umgang miteinander. In MIRA sind uns gegenseitige Akzeptanz, rücksichtsvoller Umgang, Emphatie und Hilfsbereitschaft sehr wichtig. Dadurch werden den Kindern die Grundlagen für ein tolerantes und respektvolles gesellschaftliches Miteinander vermittelt.

Sprache

Die wichtigste Sprachförderung findet in der alltäglichen Interaktion und Kommunikation statt. Alle Handlungsschritte mit den Kindern werden verbal begleitet. Auch der tägliche Einsatz von Bilderbüchern, Geschichten erzählen, Fingerspielen, Reimen, Liedern und Singspielen fördert den Wortschatz und das Sprachgefühl der Kinder. Um den Zusammenhang von Schrift und Sprache zu verdeutlichen, werden Eigentumsfächer und Spielzeugablagen mit Bildern und Schriftzügen gekennzeichnet.

Zwei- und Mehrsprachigkeit wird in MIRA bewusst gefördert. Für den Spracherwerb des Kindes ist es wichtig, dass die Eltern mit ihm in der Sprache sprechen, in der sie sich möglichst korrekt, komplex und intuitiv ausdrücken können. Darum werden die Eltern ermuntert, mit dem Kind in ihrer Herkunftssprache zu sprechen, während in der Krippe deutsch gesprochen wird.

Medien

Wir nutzen mit unseren Kindern Bilderbücher, Vorlesebücher und CDs. Daneben machen die MIRA-Kinder früh Erfahrungen mit Fotografie, da in unserem Krippenalltag viele Fotos entstehen. Diese werden mit großer Begeisterung betrachtet, die Kinder entdecken und erkennen sich selbst und Freunde auf den Bildern. Über Porträt-Fotos können die Kinder ihr eigenes Fach finden.

Fotos aus dem Krippenalltag werden im Gebäude ausgestellt und zur Gestaltung von persönlichen Bilderbüchern und dem Portfolio-Ordner verwendet. Außerdem entstehen kleine Videofilme von Alltagssituationen, die mit den Kindern angeschaut oder den Eltern beim Elternabend gezeigt werden.

Die Achtung der Bildrechte ist uns natürlich wichtig. Wir verwenden Fotos der Kinder nur mit ausdrücklicher Erlaubnis ihrer Eltern.

Umwelt und Natur

Auf unserem naturnahen Außengelände haben die Kinder die Möglichkeit, die Natur wahrzunehmen und zu entdecken. Es werden unterschiedliche Sinnesreize angesprochen und die Körperwahrnehmung geschult. Die Natur ist ein wichtiges, faszienierendes Erlebnisfeld für Kinder, denn kein noch so pädagogisches Material kann so viele Lernfelder abdecken.

Mehrere Beerenbüsche und unsere Obstbäume ermöglichen es uns, frisch aus der Natur zu ernten, zu probieren und zu verarbeiten. Wildblumen und Kräuter riechen und schmecken ebenfaslls und locken viele Tiere an.

In unserem Haus und bei kleinen Ausflügen erforschen wir unsere Umwelt und Umgebung. Im Krippenalltag wird mit den Kindern ganz nebenbei umweltbewusstes Handeln geübt, z. B. Wasserhahn zudrehen, Lichter ausmachen und Müll getrennt wegwerfen.

Gestaltung

Wir möchten den Kindern Raum und Zeit zur Entwicklung ihrer Fantasie geben. Eine zielgerichtete ästhetische Gestaltung hat in der Krippe aber noch keinen großen Stellenwert. Gestaltungsräume und Eigenwirksamkeit werden viel mehr im freien Spiel und beim Erkunden verschiedener Materialien entdeckt. Das Tun ist dabei wichtiger als das Ergebnis.

Beim Experimentieren mit Farben, Knete, Ton und anderen bildnerischen Materialien können erste künstlerische und kreative Erfahrungen gemacht werden.

Musik

Musik spielt im MIRA-Alltag eine große Rolle. Täglich wird gesungen: gemeinsam im Kreis aber auch viel nebenbei, oft auf Initiative der Kinder. Die Kinder können die Lieder auch mit einfachen Rhythmusinstrumenten wie z.B. Rasseln begleiten.

Gerne hören die Kinder auch Musik von CD. Dabei wird darauf geachtet, dass keine dauerhafte Hintergrundmusik läuft, sondern bewusst zugehört und vielleicht mitgemacht oder getanzt wird.

Bewegung

Bewegung ist ein kindliches Grundbedürfnis und ein entscheidender Entwicklungsprozess im Kleinkindalter.

Dafür stehen in MIRA verschiedene Materialien bereit, vor allem ein großes Sortiment an Geräten nach dem Konzept von E. Hengstenberg und Emmi Pikler. Aus verschiedenen Elementen wie Balken, Kästen, Brettern und Großbausteinen können immer neue Bewegungsbaustellen aufgebaut und ausprobiert werden. Damit werden die Räume immer wieder anregend umgestaltet und die Kinder zum Üben verschiedener Bewegungsabläufe herausgefordert.

Außerdem können die Kinder innen und außen mit verschiedenen Fahrzeugen fahren. Angeleitete Bewegungsspiele und Tänze, Toben im Außenbereich und Ausflüge zum Spielplatz nebenan bieten jeden Tag zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten.

Gesundheit

In MIRA sind uns eine ausgewogene Ernährung, Bewegung, aber auch Entspannung und Ruhezeiten sehr wichtig. Daneben werden schon im Krippenalter hygienische Grundkompetenzen eingeführt, zum Beispiel das Händewaschen, Naseputzen und auch der spielerische Umgang mit der Zahnbürste.

Täglich gibt es frisches Obst und Gemüse und gesunde Snacks. Nach dem Essen üben die Kinder vor dem Spiegel sich selbst Gesicht und Hände zu waschen. Nach dem Mittagessen aber auch nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder gibt es Schlaf- und Ruhezeiten.

Grundlage für unsere Gesundheitserziehung ist die achtsame Pflege. Pflegesituationen werden immer sprachlich begleitet, um die Handlungen zu erklären. Dadurch wird ein vertrauensvolles Verhältnis geschaffen und ein selbstverständlicher Umgang mit dem Körper vermittelt.

Ausflüge

In MIRA gibt es regelmäßige Ausflugstage mit unterschiedlichen Zielen. Während der Eingewöhnungszeit gibt es vor allem kürzere Spaziergänge in der näheren Umgebung. Bei kleinen Ausflügen werden die Hügel am Pferdemarkt erkundet oder der Spielplatz im Park besucht. Für die Ausflüge stehen den drei Gruppen zwei Krippenwägen zur Verfügung, mit denen bis zu 12 Kinder gleichzeitig sicher transportiert werden können.