Die Idee

Bei einem Interview unserer Studie "Nicht mit leeren Händen" (Foto: Tanja Elm)

Über die Hälfte der Geflüchteten gab in der ISKA-Studie "Nicht mit leeren Händen" an, privat keinen in Deutschland Geborenen zu kennen. Mit der Folgestudie "Mitten in Nürnberg?" möchten wir mehr über die sozialen Netzwerke von Flüchtlingen herausfinden.

Das ISKA hat in den Jahren 2016 und 2017 im Rahmen der Studie "Nicht mit leeren Händen" die Situation geflüchteter Menschen in Nürnberg untersucht. Durch die Befragung von 277 erwachsenen Flüchtlingen in Nürnberger Gemeinschaftsunterkünften erfuhren wir, dass über die Hälfte von ihnen keinen Kontakt zu Menschen hat, die in Deutschland geboren ist. Jeder zehnte Befragte kannte überhaupt niemanden außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft.

Essenzielle Bedeutung sozialer Kontakte

Dabei ist die Bedeutung sozialer Kontakte für eine gelungene Integration unumstritten. Durch Kontakte zu Deutschen lernen Geflüchtete die Sprache, Kultur und Werte kennen. Private Netzwerke außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft erleichtern den Zugang zu Wohnungen und zum Arbeitsmarkt. Für die ansässige Bevölkerung sind Kontakte zu den Zuwanderern wichtig, um Ängste und Vorurteile abzubauen.

Folgestudie "Mitten in Nürnberg?"

In einer weiteren Studie stellen wir deshalb die Frage, ob die Geflüchteten inzwischen „mitten in Nürnberg“ angekommen sind und ob sich dies in ihren sozialen Kontakten widerspiegelt. Dafür führten wir im Herbst 2017 Gruppendiskussionen mit professionellen und ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern sowie qualitative Interviews mit Flüchtlingen durch. Im Juni 2018 folgte eine quantitative Erhebung in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt Nürnberg.