Soziale Kontakte

Jede/r zehnte Befragte kennt keine Person außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft. Jede/r zweite kennt keine Person, die in Deutschland geboren wurde.

Wir fragten, wie viele Personen der/die Betroffene namentlich oder durch regelmäßige Kontakte außerhalb der eigenen Gemeinschaftsunterkunft kennt. Dann fragten wir nach, wie viele von diesen in Deutschland geboren sind.

55% kennen keine in Deutschland geborene Person

Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge kommt im privaten Kontext kaum in Berührung mit deutscher Sprache und Kultur.

Geringe Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Frauen kennen geringfügig weniger Personen außerhalb ihrer GU und verfügen insgesamt über etwas kleinere persönliche soziale Netzwerke als Männer. Die Unterschiede sind aber marginal.

Auch im Hinblick auf die Bekanntschaft mit in Deutschland geborenen Personen gibt es kaum Geschlechtsunterschiede.

Zuwanderer aus den GUS-Staaten haben größere Netzwerke

Was Kontakte außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft angeht, gibt es erhebliche Unterschiede nach Herkunftsland. Die durchschnittliche Zahl der Kontaktpersonen beträgt:

  • 26 bei Herkunft aus GUS-Staaten
  • 19 bei Irak
  • 15 bei Syrien
  • 7 bei Iran

Ein etwas anderes Bild zeigt sich bei der Frage, wie viele von diesen Kontakten in Deutschland geboren sind.

Die Zuwanderer aus den GUS-Staaten haben mit durchschnittlich zehn originär deutschen Kontakten auch hier das größte Netzwerk. Die Iraner/innen, die insgesamt am wenigsten Kontakte besitzen, kennen durchschnittlich vier in Deutschland geborene Personen ebenso wie die Syrer/innen. Die Iraker/innen nennen durchschnittlich nur zwei Personen.

Längerer Aufenthalt erweitert die Netzwerke nur geringfügig

Flüchtlinge, die zum Zeitpunkt der Befragung weniger als ein Jahr in Deutschland lebten, kennen durchschnittlich 14 Personen. 59% kennen keine Person, die in Deutschland geboren wurde.

Flüchtlinge, die zum Zeitpunkt der Befragung mindestens ein Jahr in Deutschland lebten, kennen durchschnittlich 18 Personen. Immer noch 53% von ihnen kennen keine Person, die in Deutschland geboren wurde.

Die sozialen Netzwerke der Flüchtlinge wachsen im Durchschnitt leicht mit der Zeit des Aufenthaltes in Deutschland. Aber die Zahl an Zuwanderern ohne regelmäßige Kontakte zu Personen, die in Deutschland geboren wurden, bleibt sehr hoch.

Keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Altersgruppen

Wider Erwarten zeigen sich keine großen Differenzen zwischen den Altersgruppen. So geben z.B. 58% der 18- bis 24-Jährigen an, keine in Deutschland geborene Person zu kennen. 11% dieser Altersgruppe kennt niemanden außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft.