Das ISKA bei der Nürnberger Armutskonferenz 2025
01.10.2025 - Das ISKA nahm dieses Jahr mit unterschiedlichen Einrichtungen an der Nürnberger Armutskonferenz teil und stellte Projekte zur Vermeidung und Bekämpfung von Armut vor. Geschäftsführerin Dr. Julia Schimmer referierte zudem über Bildungsungleichheit in der frühen Kindheit als Verfestigungsgrund von Armut.
Mit der Nürnberger Armutskonferenz werden seit 2007 Impulse aus Politik, Wissenschaft und Praxis gebündelt. Damit wird ein Beitrag zur Weiterentwicklung dieses wichtigen kommunalpolitischen Handlungsfeldes geleistet. 2025 lag der Schwerpunkt auf der Frage, wie sich Armut verfestigt und wie sie überwunden werden kann.
Schon in der frühen Kindheit ansetzen
Die Fachvorträge und Podiumsdiskussionen machten deutlich: Finanzielle Armut wird über Generationen vererbt und wirkt sich auf viele Lebensbereiche wie Gesundheit und soziale Teilhabe aus. Julia Schimmer, die vor kurzem ihre Promotion abschloss, stellte in ihrem Vortrag die Verbindung von finanzieller Armut und Bildungsungleichheit her. Ungleiche Bildungschancen müssten bereits in der frühen Kindheit bekämpft werden, betonte sie. Das zeigen Studien, die belegen, dass Bildungsungleicheit insbesondere vor dem Schuleintritt entsteht. Darum dürfen Kitas keine "Mittelschichtsinstitutionen" sein, sondern sollten den Anspruch verfolgen, gerade Kinder aus Familien mit wenig Bildungsressourcen gut auf die Schule vorzubereiten.
Bedarfsorientierte Förderung und Einsatz von Ehrenamtlichen für mehr Bildungschancen
Julia Schimmer plädierte zudem dafür, Kindertageseinrichtungen, die vermehrt von bildungsbenachteiligten Kindern besucht werden, stärker finanziell zu fördern. Aber mit einer angepassten Verteilung von Fördergeldern ist es nicht getan. Zusätzlich sollten Bildungseinrichtungen Praxiskonzepte umsetzen, durch die Kinder aus benachteiligten Familien besonders unterstützt werden. Beispielsweise können sie bildungsfördernde Engagementprojekte in ihren Einrichtungen etablieren, wie etwa das Zentrum Aktiver Bürger des ISKA. Hier werden Ehrenamtliche als Mentorinnen in Kitas, Horte und Schulen vermittelt (weitere Informationen zu diesen Projekten finden Sie hier).
Armut ist Querschnittsthema des ISKA
Auf einem „Markt der Möglichkeiten“ wurden außerdem Best-Praxis-Beispiele der Stadt Nürnberg vorgestellt. Mehrere Einrichtungen und Projekte des ISKA nahmen daran teil:
- Schuldner- und Insolvenzberatung
- Orte für Familien MOMO und MIO
- Fachdienste für Bildungschancen in den ISKA-Kitas
- Integrierende Soziale Arbeit (ISAK) in den ISKA-Kitas
- Peer aktiv vom Zentrum Aktiver Bürger (ZAB)
Mit diesen Einrichtungen und Projekten tragen wir zum einen dazu bei, dass Armutslagen gar nicht erst entstehen. Zum anderen unterstützen wir Bürgerinnen und Bürger, mit Armut umzugehen und sie zu überwinden. Der Markt der Möglichkeiten bot für uns nicht nur die Chance, sich mit anderen Trägern zu vernetzen, sondern auch den internen Austausch zu intensivieren.
Weitere Informationen zur Armutskonferenz
Die Organisation der Nürnberger Armutskonferenz erfolgt in Kooperation mit dem Nürnberger „Netz gegen Armut“, in dem das ISKA Mitglied ist. Die Präsentationen der Fachvorträge und weitere Fotoaufnahmen finden Sie auf dieser Internetseite der Stadt Nürnberg.




