ConSozial 2025

Auf dem Bild stehen Mitarbeitende der Fachdienste Bildungschancen und ISAK zusammen mit Kolleginnen der Kita MOMO vor einem großen ConSozial-Logo.

Der Fachdienst für Bildungschancen und das ISAK-Team mit Kolleginnen aus der Kita MOMO auf der ConSozial 2025 (Foto: N.N.)

11.12.2025 - Auch in diesem Jahr nahm das ISKA an der ConSozial teil. Mit dabei waren die Fachdienste für Bildungschancen und Integrierende Soziale Arbeit an Kitas sowie Kolleginnen aus der Kita MOMO. Im Mittelpunkt standen der Wissenserwerb, der fachliche Austausch und die Frage, wie neue Impulse und wissenschaftliche Erkenntnisse in die Kita-Praxis einfließen können.

Auf der ConSozial herrscht jedes Mal eine Vielfalt an Angeboten, mit der die Breite aktueller fachlicher Diskurse widergespiegelt wird. Die Fachdienste des ISKA und die Mitarbeiterinnen aus MOMO nutzten diese breite Palette und besuchten insgesamt 45 Vorträge. Das ermöglichte ihnen einen umfassenden Überblick über zentrale Entwicklungen der Sozialen Arbeit und der Frühen Bildung. Einige Schwerpunkte prägten den Messebesuch besonders deutlich.

Kinderschutz, psychosoziale Versorgung und Gesundheitsförderung

Die aktuellen fachlichen Diskussionen rund um Kinderschutz und psychosoziale Versorgung waren von der Erkenntnis geprägt, dass eine wirksame Unterstützung von Familien stark von klar geregelten Verfahren, verbindlichen Zuständigkeiten und tragfähigen Kooperationsstrukturen abhängt. Besonders für Familien in belastenden Lebenssituationen, wie etwa bei psychischen Belastungen, Armutslagen oder Fluchterfahrungen, zeigt sich, wie entscheidend frühzeitige Erreichbarkeit und niedrigschwellige Zugänge sind.

Praxisbeispiele aus verschiedenen Regionen verdeutlichten, wie kommunale Netzwerke Versorgungslücken schließen können, wenn Informationen gut abgestimmt sind und Fachstellen eng miteinander arbeiten. Ergänzend wurde sichtbar, dass Gesundheitsförderung zunehmend in integrierte kommunale Strategien eingebunden wird. Konzepte wie Gesundheitslots/innen, präventive Informationsangebote und digitale Beratungsformate wurden als Wege beschrieben, um Zugänge zu erleichtern und Familien passgenau zu unterstützen.

Digitalisierung und KI in der pädagogischen Praxis

Die Beiträge zur Digitalisierung zeigten, dass digitale Technologien zunehmend feste Bestandteile sozialer und pädagogischer Arbeitsprozesse werden. Im Mittelpunkt standen Anwendungen, die Arbeitsabläufe unterstützen, wie z.B. KI-gestützte Dokumentation, digitale Assistenzsysteme sowie Verfahren zur barrierefreien Informationsaufbereitung, etwa durch Leichte Sprache. Diese Entwicklungen erweitern fachliche Handlungsmöglichkeiten, stellen jedoch zugleich neue Anforderungen an Kompetenzprofile von Fachkräften.

Auch die pädagogische Perspektive auf kindliche Mediennutzung wurde vertieft. Diskutiert wurde, wie digitale Rechte, Schutzbedarfe und Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern gewährleistet werden können und inwiefern Eltern und Kitas gemeinsam Verantwortung für einen reflektierten Umgang mit digitalen Medien tragen. Insgesamt wurde sichtbar, dass Digitalisierung nicht nur technologische, sondern auch pädagogische und ethische Fragen mit sich bringt, die kontinuierlich weiterentwickelt werden müssen.

Sozialraumorientierung, Prävention und Vernetzung

Im Rahmen der Auseinandersetzung mit sozialräumlichen Ansätzen wurde thematisiert, dass Unterstützungsangebote dann besonders wirksam sind, wenn sie in ein kommunal abgestimmtes Gesamtsystem eingebettet sind. Präventionsketten, quartiersbezogene Kooperationen oder lokale Informationsformate wurden als Beispiele dafür vorgestellt, wie unterschiedliche Akteure gemeinsam dazu beitragen können, Familien frühzeitig zu erreichen und Übergänge zwischen Hilfesystemen zu verbessern. Dabei wurde hervorgehoben, dass sozialräumliche Arbeit flexibel auf veränderte Bedarfe und demografische Entwicklungen reagieren muss.

Gleichzeitig zeigte sich, dass der Abbau von Zugangsbarrieren sowie die Stärkung vorhandener Ressourcen im Umfeld der Kitas zentrale Voraussetzungen dafür sind, Familien nachhaltig zu unterstützen. Für die Praxis bedeutet das, Kooperationen weiter auszubauen, Informationswege zu stärken und sozialräumliche Potenziale konsequent zu nutzen.

Inklusion und Umgang mit Vielfalt

Die Beiträge zur inklusiven frühen Bildung verdeutlichten, dass Inklusion weniger als einzelnes Konzept, sondern als grundlegende pädagogische Haltung zu verstehen ist. Neben strukturellen Voraussetzungen, wie etwa verlässlichen Rahmenbedingungen und transparenten Beteiligungsprozessen, wurden insbesondere alltagsintegrierte Formen von Partizipation und der wertschätzende Umgang mit vielfältigen Identitäten betont.

Praxisbeispiele aus verschiedenen Einrichtungen zeigten, wie inklusive Ansätze im Alltag umgesetzt werden können: durch verständliche und zugängliche Sprache, durch Sensibilisierung für unterschiedliche Lebensentwürfe sowie durch ressourcenorientiertes pädagogisches Handeln. Die Diskussionen waren davon geprägt, dass bereits tragfähige Grundlagen existieren, diese jedoch kontinuierlich weiterentwickelt werden müssen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Kindern und Familien gerecht zu werden.

Qualifizierung, Professionalisierung und Arbeitswelt

In den Beiträgen zur Fachkräftesicherung und Professionalisierung wurde herausgestellt, dass sich die Anforderungen an pädagogische Fachkräfte zunehmend diversifizieren. Thematisiert wurden verschiedene Zugänge in den Beruf, Fördermöglichkeiten für Weiterqualifizierung sowie Konzepte, die Fachkräfte in der Zusammenarbeit mit Familien stärken. Besonders hervorgehoben wurde zudem die Bedeutung qualifizierter Praxisanleitung und psychologischer Sicherheit in Einarbeitungsprozessen. Deutlich wurde, dass kontinuierliche Qualifizierung und systematische Personalentwicklung zentrale Faktoren für eine nachhaltige pädagogische Qualität darstellen.

Fazit

Die ConSozial 2025 zeigte eindrücklich, wie dynamisch sich die pädagogischen und sozialen Arbeitsfelder derzeit entwickeln. Die vorgestellten Ansätze bieten wertvolle Orientierungspunkte für die Weiterentwicklung konzeptioneller Grundlagen und die Gestaltung der Praxis in den Kitas. Viele der diskutierten Themen finden sich bereits in den bestehenden Arbeitsansätzen der Fachdienste und der Kitas des ISKA wieder, können jedoch durch neue Impulse weiter geschärft und ausgebaut werden. Im Zuge des Messebesuchs wurde zugleich klar, dass kontinuierlicher fachlicher Austausch und die Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen entscheidende Voraussetzungen sind, um Angebote zukunftsorientiert auszurichten und Familien wirksam zu unterstützen.

Die entsprechenden Materialien sind hier veröffentlicht: Kongress & Programm