Bildung

Unsere kleine Bibliothek in der Sprachwerkstatt wird rege genutzt (Foto: Tanja Elm)

MOMO arbeitet nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan. Wo liegen unsere pädagogischen Schwerpunkte?

Soziales Lernen

In MOMO ist das tägliche Mit- und Füreinander sehr wichtig. Wir legen sehr viel Wert auf freundliche Umgangsformen, Rücksichtsnahme und Hilfsbereitschaft.

Die Kinder lernen die Regeln des täglichen Zusammenlebens und wir unterstützen sie bei der Bewältigung von Konflikten.

Besonders im Freispiel nutzen die Kinder die Möglichkeiten, sich untereinander auszutauschen, Absprachen zu treffen, Entscheidungen zu fällen. Im offenen Bereich und auf dem Außengelände im Innenhof begegnen sich die verschiedenen Altersgruppen.

Alltagsfähigkeiten

Laufend geht es darum, lebenspraktische und hauswirtschaftliche Fähigkeiten zu erlernen: Tisch decken, aufräumen, selbstständiges An- und Ausziehen, Körperpflege aber auch backen, kochen und gesunde Ernährung.

Im Rahmen von Angeboten und Projekten finden gezielte Gruppengespräche statt. Die Kinder lernen sich einzubringen, sich auszudrücken und dass ihre Meinung gefragt ist.

Interkulturelles Lernen

Kinder, Eltern und Mitarbeiter/innen kommen aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Dadurch entstehen vielfältige Möglichkeiten, verschiedene Kulturen kennenzulernen. Bei kleinen Projekten und Festen in Zusammenarbeit mit den Eltern beschäftigen wir uns intensiv mit einzelnen Kulturen und Religionen. Immer wieder greifen wir kulturspezifische Aktivitäten (Singen, Tanzen, Geschichten lesen/erzählen, Basteln, Kochen) im Alltag auf.

Uns ist ein vorurteilsfreies Miteinander sehr wichtig. Anderen Kulturen begegnen wir mit Offenheit und Interesse und sind den Kindern darin ein Vorbild.

In den zurückliegenden Jahren haben wir mit Aktivitäten und Projekten an verschiedenen Ausschreibungen teilgenommen. So darf sich Momo auch "Sprach-Kita" nennen. MOMO beteiligt sich am Projekt "Sprach-Kita" mit regelmäßigen Netzwerktreffen und Fortbildungen im Verbund. Wir legen einen großen Schwerpunkt unserer Arbeit auf die Themen Sprache, Inklusion und Elternarbeit.

Werteorientierung und Religion

Bei uns werden Kinder aller Glaubensrichtungen aufgenommen. Wir sind an keine Konfession gebunden, greifen aber die religiösen Erfahrungen und Sinnfragen der Kinder auf. Wir erarbeiten mit den Kindern Werte, die ihnen Orientierung bieten und einen wertschätzenden Umgang miteinander ermöglichen. Uns ist wichtig, den Kindern Respekt gegenüber verschiedenen Weltanschauungen zu vermitteln.

Christliche Feste wie Ostern, St. Martin oder Weihnachten feiern wir und nutzen auch die Möglichkeit, anhand der Hintergründe dieser Feste eine Reihe sozialer Themen zu erarbeiten. So bot zum Beispiel die Oma eines Kindes bei uns im Rahmen von Elternmitarbeit religionspädagogische Angebote für die Kinder an.

Sprache

Kinder, deren Muttersprache nicht deutsch ist, können im letzten Kindergartenjahr an einem Deutsch-Vorkurs in unserer Einrichtung teilnehmen. Außerdem setzen wir für Kinder mit Sprachstörungen spezielle didaktische Materialien aus der Logopädie ein.

Einige Beispiele aus unserer alltäglichen Spracherziehung:

  • Täglicher Einsatz von Bilderbüchern, Geschichten, Fingerspielen, Rätseln, Reimen, Zungenbrechern, Liedern, Sprachspielen wie Flüsterpost usw.
  • Förderung der Kommunikation, Gestik und Mimik im ständigen sprachlichen Austausch
  • Anregungen zum kreativen Umgang mit Sprache
  • Rollen- und Theaterspiele
  • Logopädische Materialien
  • Freies Erzählen im Morgenkreis
  • Tägliches Vorlesen
  • Regelmäßige Theater- und Bibliotheksbesuche

Informations- und Kommunikationstechnik, Medien

Wir nutzen mit unseren Kindern Bilderbücher, Vorlesebücher und Tonie-Boxen. Wöchentlich können die Kinder in unserer MOMO-Bücherei Spiele und Bücher für zu Hause ausleihen.

Durch die gruppeninternen Tablets machen die Kinder erste Erfahrungen mit dem Internet. Sie lernen in Projekten die vielseitigen Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten verschiedener technischer und analoger Medien (Zeitung, Radio, und Computer). In diesen angeleiteten Projekten und Angeboten wird den Kindern Medienkompetenz und die kreative Nutzung von Medien vermittelt.

MOMO-Bücherei

Um allen Kindern den Zugang zu altersgerechten Medien zu ermöglichen, haben die Kinder einmal pro Woche die Möglichkeit in der MOMO-Bibliothek Bücher, Hörspiele oder Spiele zu entdecken und auszuleihen.

Neben der Sprachförderung und dem Kontakt mit kindgerechter Literatur ist es uns auch wichtig, einen wertschätzenden Umgang mit den Materialien und soziale Regeln in der Bücherei zu erlernen.

Die Familien können sich gerne an der Gestaltung der Bibliothek beteiligen. So wurden in einer Zukunftswerkstatt gemeinsam viele Anregungen gesammelt. Die MOMO-Bücherei und spannende Aktionen wie die Bibliotheksübernachtung helfen neben den alltäglichen Leseritualen in den Gruppen und den Bibliotheksausflügen die Neugier auf Bücher und Medien zu fördern.

Umwelt und Natur

Unseren großen MOMO-Garten können die Kinder auskundschaften und mitgestalten. Sie können die Obstbäume und Sträucher im Jahreskreislauf beobachten, Beete angelegen und selbst Blumen, Gemüse und Salat ziehen und im Herbst Obst ernten.

Viele unserer Ausflüge führen uns in verschiedene Naturräume wie die angrenzenden Wälder, an Seen, Flüsse, auf Naturspielplätze, zum Walderlebniszentrum und zum Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne.

Gestaltung, Kunst und Kultur

Wir möchten Kindern Raum und Zeit zur Entwicklung ihrer Fantasie geben. Sie können in freien oder angeleiteten Angeboten mit verschiedenen Materialien und Hilfsmitteln experimentieren. Das Tun ist dabei wichtiger als das Ergebnis. In den Gruppenräumen finden sie vielfältige und anregende Materialen, um selbstständig oder mit unserer Unterstützung ihre eigenen Ideen umzusetzen.

Auch in die Gestaltung und Dekoration der Räume und des Gebäudes werden die Kinder einbezogen - nach jahreszeitlichen Themen, aber auch im Rahmen von Projekten oder zur Vorbereitung von Festen.

Bei Theater- und Museumsbesuchen und Exkursionen in die Bücherei lernen die Kinder kulturelle Angebote unserer Stadt kennen. Außerdem erhalten sie bei verschiedenen Feiern und Festen und durch interkulturelle Projekte und Aktivitäten einen Eindruck von der Vielfalt verschiedener Kulturen.

Musik

Seit 2012 nimmt MOMO am Projekt MuBiKin teil. Alle Kinder erhalten im ihren letzten beiden Kindergartenjahren einmal wöchentlich musikalische Früherziehung durch eine Musikpädagogin. Hier kommt es auch zu regelmäßigen Konzerten von Studenten der Musikhochschule für die Kinder, sowie zu kleineren Konzerten der Kinder für die Eltern im Rahmen von Festen o.ä.

In unserem Musikfundus finden die Kinder unterschiedliche Klang-, Rhythmus- und Geräuschinstrumente sowie ein Klavier. Es wird gesungen und getanzt, es werden Sing- und Kreisspiele gespielt, Musik gehört, Instrumente selbst gebastelt und Klanggeschichten entwickelt. Die Lieder orientieren sich an der jeweiligen Jahreszeit, Festen oder Themen, die die Kinder gerade interessieren. Bei Festen und Feiern singen alle Gruppen miteinander.

Besuche im Opernhaus, sei es hinter den Kulissen oder als Gäste bei einer Kinderoper, fördern ebenfalls die Freude an der Musik.

Bewegung, Rhythmik, Tanz und Sport

In unserem Bewegungsraum gibt es offene und gezielte Bewegungsangebote nach dem Konzept von E. Hengstenberg und für die MOMO-Zwerge Materialien nach Emmi Pikler.

Hier gibt es viele Elemente, wie Balken, Kästen, Bretter und Matratzen, aus denen die Kinder selbst immer neue Bewegungsbaustellen zusammenstellen können.

Bewegungsspiele, Tänze im Morgenkreis, Waldspaziergänge, Toben im Innenhof, Ausflüge zu Spielplätzen und unser großer Garten bieten jeden Tag zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten. Regelmäßig finden auch Schwimmkurse statt.

Gesundheit

In MOMO sind uns eine ausgewogene Ernährung, Bewegung, aber auch Entspannung und Ruhezeiten sehr wichtig. Daneben legen wir Wert auf die Vermittlung hygienischer Grundregeln und -kompetenzen, wie z. B.  Händewaschen vor dem Essen und nach der Toilette und Nase putzen. In den Gruppen werden Themen wie "Mein Körper" und "Gesunde Ernährung" in Form von Projekten aufgegriffen. Einmal im Jahr kommt eine Zahnärztin in MOMO.

Die jüngeren Kinder unterstützen wir durch begleitete Toilettengänge. Pflegesituationen werden immer sprachlich begleitet, um die Handlungen zu erklären und ein vertrauensvolles Verhältnis zu schaffen.

Feste, Ausflüge, Besuche

Wir feiern im Jahresablauf zahlreiche Feste, wie beispielsweise Weihnachten, Fasching, Ostern, Lichterfest, Sommerfest und Geburtstage.

Auf den regelmäßigen Ausflügen, z. B. zu Bibliotheken, Museen und Theatern lernen die Kinder die umliegenden Städte kennen. Im Rahmen aller Ausflüge wird großer Wert auf die Verkehrserziehung gelegt. In den Kerngruppen gibt es Wochenendfreizeiten und MOMO-Übernachtungen mit Familienfrühstück. Die Schulkinder machen regelmäßig eine Ferienfreizeit mit erlebnispädagogischem Programm, u.a. Besuche im Klettergarten, Kajakfahren, Höhlenbegehungen etc.

Wir beteiligen uns an diversen Stadtteilaktivitäten und sind Teilnehmer am Projekt "Kulturfreund Nürnberg". In diesem Rahmen unternehmen wir auch regelmäßig Familienausflüge in verschiedene kulturelle Einrichtungen.

Mehrmals im Jahr bieten wir im Rahmen des Projektes "Orte für Familien" Familienausflüge wie zum Beispiel zum Baumwipfelpfad im bayrischen Wald, ins Naturfreundehaus oder Schwimmbad, in den Kletterwald in Pottenstein oder zum Familienkonzert im Opernhaus an.

Kinder unter drei Jahren

Die Pädagogik im Bereich der unter 3-Jährigen orientiert sich an dem Konzept von Emmi Pikler. Wir teilen ihr wertschätzendes Bild vom Kind und orientieren uns an ihren Ideen zur freien Bewegungs- und Spielentwicklung und zur Pflege.

Wir beobachten die Kinder und ziehen aus ihrem Verhalten Schlüsse hinsichtlich der Raumgestaltung und des angebotenen Materials. Grundsätzlich sind die angebotenen Materialien offen, d. h. ihre Nutzung ist nicht vorgegeben. Häufig sind es Naturmaterialien, oft Alltagsgegenstände.

Die große Spiel- und Bewegungslandschaft fordert die Kinder immer wieder in ihrer Motorik und fördert so deren Entwicklung. Sie erforschen den Raum ganz nach ihrem eigenen Entwicklungsstand.

Die Kinder werden nicht bespielt, nicht in ihrem Tun unterbrochen, es wird ihnen nichts aufgedrängt. Der Raum und das Material haben Aufforderungscharakter und die Kinder werden selbst aktiv. Die Erwachsenen begleiten die Kinder beim Spiel und in Alltagshandlungen. Die Pädagoginnen und Pädagogen bieten den Kleinsten aber unterschiedliches Material an, mit dem Sie neue Erfahrungen sammeln könnten.

Bei den Kleinsten nimmt auch die Pflegesituation einen großen Raum ein. Sie soll nicht notwendiges Übel sein, das nebenbei erledigt wird, sondern wird als Gelegenheit zu intensivem Kontakt und Beziehungsaufbau wahrgenommen. Auch hier ist die größtmögliche Selbstständigkeit der Kinder Gebot.