Jubiläum der MENTOR-Lesernhefer/innen vom ZAB
04.07.2025 - Im Mai feierten die Leselernhelferinnen und -helfer von MENTOR ihr 5-jähriges Jubiläum . Rund 50 Mentor/innen waren gekommen sowie 16 Lehrerinnen der 30 Partnerschulen. Es gab Musik und Unterhaltung, ein leckeres Buffet und viele anerkennende Worte seitens aller Beteiligten.
430 Grundschulkinder, die beim Lesenlernen unterstützt wurden – das darf gefeiert werden! Am 26. Mai trafen sich die Mentor/innen gemeinsam mit Projektpartner/innen zum 5-jährigen Jubiläum von MENTOR im Literaturhaus in Nürnberg. Die Freiwilligen üben während des Unterrichts mit Kindern, denen zusätzliche Förderung guttut, in lockerer Lernatmosphäre 45 Minuten lang. Sie schenken ihnen Aufmerksamkeit, Geduld und geben ihnen so mehr Selbstvertrauen beim Lesen. Manche betreuen mehrere Kinder hintereinander.
Musik und Dankesgrüße
Zum Auftakt gab es Gitarrenmusik von Lehrer und Künstler Nicolas Schmidt, der zur Unterhaltung auch ein paar Auzüge aus seinem Poetryslam-Programm „Dem Herrn Schmied sein Tagebuch“ präsentierte. Die Eröffnung übernahm Peter Gruber – Initiator des Projekts, Gesamtkoordinator in Nürnberg und ehemaliger Schulleiter, der mit tatkräftiger Unterstützung des Orga-Teams die zahlreichen Mentor/innen zur Unterstützung an die Nürnberger Grundschulen gebracht hat.
Die Moderation der Feierlichkeit übernahm Claudia Leitzmann – Geschäftsführerin des Landesnetzwerks für Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V. (LBE). Es folgte ein Dankes-Grußwort von Huguette Morin-Hauser und Andrea Pohlmann-Jochheim, den beiden Vorsitzenden des MENTOR-Bundesverbandes.
Podiumsgespräch zur Erfolgsgeschichte von MENTOR
Vier bedeutsame Personen für das Projekt gaben im Podiumsgespräch Einblick in das MENTOR-Projekt: Peter Gruber – denn ohne ihn ginge gar nichts in Nürnberg, Brigitte Schönig – Mentorin der 1. Stunde und mittlerweile auch Gesamtkoordinatorin, Renate Alter – ebenfalls Mentorin 1. Stunde und im Orga-Team dabei und Wolfgang Neumüller – Leitung des ZAB, der dem MENTOR-Projekt ein Dach über den Kopf ermöglicht hat. Im Mittelpunkt stand die Frage „Was sind die Gründe für diese Erfolgsgeschichte?“
Peter Gruber erzählte, wie er vom Dachverband MENTOR erfuhr, wie er Kontakt zur Vorsitzenden Huguette Morin-Hauser aufnahm und schließlich einen Aufruf in den Nürnberger Nachrichten startete, um Mentor/innen zu gewinnen. Dadurch wurde auch Renate Alter auf MENTOR aufmerksam. Sie erzählte von ihrem Einsatz ganz zu Beginn des Projekts und wie sich die Organisationsstrukturen aufbauten.
105 Mentor/innen unterstützten in 5 Jahren 430 Kinder
5 Jahre später konnte präsentierte Brigitte Schönig die Entwicklung des Projektes: Im Schuljahr 2020/2021 starteten 31 Mentor/innen an 14 Grundschulen mit insgesamt 57 Kindern. Bis heute waren ganze 105 Mentor/innen im Einsatz, derzeit sind 85 Freiwillige aktiv. Insgesamt konnten in den 5 Jahren 430 Kinder beim Lesen unterstützt werden.
Wolfgang Neumüller berichtete, wie MENTOR durch das ZAB unterstützt wird: Die Initiative bekommt über den Träger des ZAB, das Institut für Soziale und Kulturelle Arbeit (ISKA gGmbH), eine Rechtsform, es gibt Versicherungsschutz für die Freiwilligen und die Möglichkeit Spendenquittungen auszustellen. Das ist alles sehr wichtig für ein ehrenamtlich getragenes Projekt, das auf Spenden angewiesen ist und sich gut um seine Ehrenamtlichen kümmern möchte. Nach diesen erfolgreichen 5 Jahren sind sich alle sicher, dass die Zusammenarbeit eine gute Entscheidung und für alle Beteiligten bereichernd war.
Neuer Schirmherr und Stimmen aus den Schulen
Danach stellte Peter Gruber Dr. Bernd Flessner als neuen Schirmherrn des Projekts vor. Er ist Zukunftsforscher an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen Nürnberg und Schriftsteller. Er verfasst unter anderem sogenannte erzählende Sachbücher für Kinder und Jugendliche, wie bspw. einen “Was ist Was”-Band zum Thema Zukunft. Er sieht Lesen als eine sehr zentrale Schlüsselkompetenz und möchte MENTOR deshalb gerne unterstützen.
Gespräch zur Zusammenarbeit mit den Schulpartnern
Am Nachmittag gab es das zweite Podiumsgespräch mit drei Lehrerinnen - sie sind Ansprechpartnerinnen für die Leselernhelfer/innen an ihren Schulen und koordinieren das Projekt vor Ort. Sie bringen die Schulkinder mit den Mentor/innen zusammen, organisieren Räume, tauschen sich mit den Freiwilligen und Eltern aus. Doch auch wenn sich das erst einmal nach viel Zusatzarbeit im ohnehin schon herausfordernden Schulalltag anhört, sind alle drei Lehrkräfte davon überzeugt, dass es eine komplette Win-Win-Situation ist.
Gelungene Ehrenamtskoordination vor Ort
Helga Osterrieder von der Grundschule Friedrich-Hegel-Schule
betreut aktuell drei Mentorinnen, Stefanie Kraft von der
Grundschule Konrad-Groß-Schule insgesamt sechs und Hanna Glaser
von der Scharrer Grundschule ganze 40 ehrenamtliche Lesepat/innen,
wovon sechs Mentor/innen von MENTOR sind.
Sie erzählten von den “Ritualen”, die sie mittlerweile eingeführt
haben: Begrüßungstreffen zum Schulbeginn mit Kaffee und Kuchen,
Einladungen zu Schulfesten und am Ende des Schuljahres
Abschlusstreffen. Die Scharrerschule befragt ihre Lesekinder
einmal pro Schulhalbjahr. Alle sind durchweg glücklich mit der
Unterstützung und freuen sich, wenn die Mentor/innen kommen. Alle
drei waren sich einig: Die Zusammenarbeit ist sehr wertvoll, die
Zuwendung tut gut und der Einsatz zeigt Wirkung!
Persönlicher Dank der Schulkinder und Lehrkräfte
Helga Osterrieder von der Friedrich-Hegel-Schule überreichte ein Plakat mit Dankesbotschaften von Schulkindern, Lehrkräften und der Schulleitung. Darauf standen Zitate der Kinder, wie “Wenn ich mit meiner Lesepatin lese, macht es mir viel Spaß!”, “Wir lesen Tierbücher, weil ich Tiere so gern mag. Aber ich muss nicht alles allein lesen. Wir wechseln uns ab.” Und eine Lehrkraft schreibt: “Sie schenken dem Kind ein offenes Ohr, das sie so nicht kennen.”
MENTOR hat in den letzten 5 Jahren 30 Schulen erreicht. Was ist da wohl noch möglich? Das Orga-Team stellte die Ergebnisse aus der Befragung "Wo sehen Sie MENTOR in 10 Jahren?" vor: Manche wünschen sich bessere Strukturen für Leseförderungen, andere weisen auf die zunehmende Nutzung von digitalen Medien hin. Klar ist, dass es Projekte, wie MENTOR auch in 10 Jahren noch brauchen wird.
Ausklang des Treffens mit Buffet und netten Gesprächen
Nach einer weiteren Poetryslam-Einlage von Nicolas Schmidt beendete Peter Gruber den offiziellen Teil mit seinem Schlusswort. Er dankte der anwesenden Vertreterin des Tessloff Verlags, der MENTOR finanziell unterstützt. Zuletzt bat er Brigitte Schönig nochmals auf die Bühne und bedankte sich für ihren großen Einsatz im Projekt und für die wundervolle Organisation der Jubiläumsfeier, die mit der Eröffnung des Buffets und netten Gesprächen ausklang.
Vielen Dank für 5 Jahre MENTOR Leselernhelfer/innen und den wertvollen Beitrag, den alle Beteiligten in die Gesellschaft geben!